Tests und Erfahrungsberichte
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1. Kleine Helfer für den Amiga-Alltag (von Christian Aichinger)
Herzlich Willkommen zu den kleinen Helfern im Juli. Trotz Sommerloch und
Prüfungsstress gibt's wieder eine neue Ausgabe - leider etwas sehr
verkürzt, da mir langsam die Ideen für neue Reviews ausgehen und zudem
einige meiner Test-Kandidaten nicht ganz so wollten, wie ich mir das
gedacht hatte. Nun denn, diesmal gibt es nur eine Kurzvorstellung zu
FroggerNG. Nächstes mal fällt diese Rubrik hoffentlich wieder etwas
umfangreicher aus.
FroggerNG:
Aufgrund steigender Verbreitung breitbandiger Internetzugänge entwickelt
sich das Netz langsam zur Videothek. Die Zeiten von stundenlangen DFÜ-
Sitzungen, nur um kleine fünfminütige Videos in miserabler Qualität
anzusehen, gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Auch die Codierung
solcher Videos macht aus grobgepixelten Blöckchengrafiken Videos in
(nahezu) VHS-Qualität, ohne dabei Abstriche an der Kompaktheit der Daten in
Kauf nehmen zu müssen.
Amiga-User hatten leider lange Zeit das Nachsehen, wenn Schlagworte wie
DivX, Mpeg4, WMF oder RealMedia fielen. Der generalüberholte Video-Player
"FroggerNG" bringt jetzt endlich auch Amiga-Rechnern diese neuen Video-
Formate bei.
Screenshot:
Eines vorweg: FroggerNG befindet sich noch im Beta-Stadium. Zwar konnte ich
mich während meiner Tests nicht über mangelnde Stabilität beklagen, doch
sind z.B. noch keine Menüs - wie von der Vorgängerversion bekannt -
integriert. Außerdem sind einige Codecs noch nicht allzu sehr optimiert:
Stockender Ton als auch ruckelnde Wiedergabe machen sich vor allem bei
MPEG- und DivX-Videos bemerkbar. Der Autor erwähnt aber, dass in der
finalen Version die entsprechenden Codecs noch wesentlich schneller werden
sollen.
Die Installation ist ein Kinderspiel. Das Frogger-Archiv, das auf der
Homepage für 68k- und PPC-Amigas angeboten wird, wird einfach an einen
beliebigen Platz auf der Festplatte entpackt. Alle benötigten Libraries
befinden sich im selben Verzeichnis, in dem auch das Frogger-Programm ist.
Das zusätzliche Archiv mit den externen Codec-Dateien wird einfach in das
Frogger-Verzeichnis entpackt - fertig! Frogger kann sowohl von der
Workbench als auch der Shell aus verwendet werden. Vor dem Workbench-Start
sollte man dem Programm allerdings erst eines der mitgelieferten
Piktogramme verpassen. Etwas komplizierter wird die Installation der
RealPlayer-Codecs (rv20, rv30 aka G2 und RealVideo 8). Diese müssen dem
Archiv der PPC-Linux-Version des RealPlayers entnommen werden und laufen
demzufolge auch nicht auf 68k-Amigas (RV10 wird allerdings auch von der
68k-Version unterstützt). Die genaue Vorgehensweise als auch alle Programm-
Parameter werden in einer englischen AmigaGuide-Anleitung erklärt. Anwender
ohne PPC-Karte sollten außerdem vor dem Start von Frogger aufpassen, dass
der Stack-Speicher auf mindestens 100.000 Byte gesetzt wurde. Wer das
vergisst, riskiert Programmabstürze.
Die Systemvoraussetzungen sind moderat. Ein Amiga mit ca. 8 MByte RAM
sollte in der Lage sein, mit Frogger kleine Filmchen abzuspielen. Um aus
einem Video allerdings keine Slideshow zu machen, gilt: Je schneller, desto
besser. Die 68k-Version ben�tigt mindestens einen übertakteten 060er, um
MPEG-Videos mittlerer Größe inklusive Sound halbwegs flüssig abzuspielen.
Besser noch ist eine PowerUp-Karte. Wer Amithlon oder UAE auf einem
schnellen PC verwendet, ist ebenfalls fein raus. Eine Grafikkarte ist für
annehmbare Darstellungsqualität ebenfalls unerlässlich. Auf AGA-Rechnern
können maximal 256 Farben zur Darstellung der Videos genutzt werden, da
eine HAM8- oder HAM6-Unterstützung fehlt. Besitzer der Soundkarten Delfina
oder Melody können die rechenintensive Dekodierung von MPEG-Audio von
diesen Karten erledigen lassen. Entsprechende Audio-Codecs werden
mitgeliefert. Der Soundtreiber-Standard AHI wird ebenfalls unterstützt, so
dass auch Besitzer anderer Soundkarten-Modelle in den Genuss hochwertiger
Audio-Qualität gelangen können. Wer Playstation-Filme, Video-CDs oder CDI-
CDs abspielen möchte, benötigt zudem ein CD-ROM-Laufwerk, welches
heutzutage ja sowieso zur Standard-Peripherie gehört.
Frogger ist "crippled" Shareware. Die kostenlose Demo spielt nur ca. ein
Drittel der Video-Datei ab und blendet danach ein schwarzes Bild mit dem
Hinweis auf die fällige Registrierung ein. Wer sich schon für ältere
Versionen von Frogger registriert hat, kann sein altes Keyfile
weiterverwenden. Wer sich hier in Deutschland die Vollversion von Frogger
zulegen möchte, kann sich bei Funtime World die Vollversion auf CD
bestellen. Näheres dazu ist der Homepage http://www.funtime-world.de zu
entnehmen.
Autor: Sebastian Jedruszkiewicz
Aminet:
Programmversion: 2.0 preview
Homepage: http://frogger.rules.pl
Lizenz: Shareware (15,- EUR)
Christian Aichinger <aichi@gmx.de>
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